« Warum du auf Unterwäsche verzichten solltest »
Zieht man unter einer Radlerhose eine Unterhose an? Diese Frage wird noch immer heiß diskutiert, dabei ist die Antwort längst klar: Nein, unter einer Fahrradhose von renommierten Herstellern wie Löffler, Protective oder Gonso hat eine Unterhose nichts zu suchen – aus welchen guten Gründen, das erfährst du in unserem Beitrag.
Was man unter der Fahrradhose trägt…
… ist nichts weiter als das eigene Hinterteil. Bevor wir im Detail auf die Vorteile des nackten Hinterteils in der Radhose eingehen, möchten wir kurz das typische Szenario schildern, wie es sich bei längerem Radeln mit Unterhose oftmals zuträgt:
Zu Beginn bist du voller Enthusiasmus. Du hast dir extra deine bequemste Kleidung rausgesucht und freust dich auf die ausgedehnte Fahrradtour. Die ersten Kilometer verlaufen entspannt, du genießt das Gefühl auf deinem Bike und die schöne Landschaft um dich herum. Doch allzu lange währt die Begeisterung leider nicht. Es beginnt mit einem leichten Druckempfinden im Allerwertesten und einer noch dezenten Reibung an den Innenseiten der Oberschenkel. Erstmals mischt sich ein Hauch von Unbequemlichkeit in die bis dahin zelebrierte Unbeschwertheit.
Schon bald wird das Druckgefühl im Hintern stärker; die Innenseiten deiner Oberschenkel fangen an zu brennen. An lockeren Fahrspaß und Genuss ist längst nicht mehr zu denken. Stattdessen quälst du dich die Strecke entlang. Zuhause angekommen, kannst du kaum noch sitzen vor lauter Schmerz. Und beim Duschen zeigt sich dann auch noch, dass die Tour nicht nur psychisch Spuren hinterlassen hat. Dein Gesäß und deine Oberschenkelinnenseiten sind wundgescheuert, jede Berührung tut weh, und wie!

Schuld ist die Unterwäsche
Und wer ist schuld an diesem Desaster? Man mag es kaum glauben, doch ja: deine Unterhose beziehungsweise deren Nähte, die nicht dafür gemacht sind, stundenlang dem Hin und Her auf dem Sattel zu folgen. Durch die Beinbewegungen beim Radeln reiben sich dein Hintern und deine Schenkel beständig an diesen Nähten auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein paar von Schmerzen geprägte Tage sind dir hinterher schon einmal sicher.

Auch der Worst Case ist nicht ausgeschlossen: Wunde Stellen, Wärme und Feuchtigkeit ergeben in der Addition ein explosives Gemisch für Infektionen, die leicht einen Arztbesuch notwendig machen können. Halten wir fest: Das Tragen einer herkömmlichen Unterhose beim Radfahren kann gelinde gesagt unangenehme Folgen haben. Lass sie also besser im Schrank, wenn du dich mit deinem Fahrrad vergnügen willst.

Was trägt man unter der Radhose? Besser unbekleidet bleiben
Das Gute ist: Entscheidest du dich für hochwertige Fahrradbekleidung, so erübrigt sich das Tragen einer Unterhose sowieso. Denn qualitativ hochwertige Radlerhosen fungieren gewissermaßen als 2-in-1-Lösung. Dank hochwertiger Garne, die eingefärbt sind, gibt es außerdem keine gefürchteten Einblicke – die Hose bleibt trotz fehlender Unterhose blickdicht. Radlerhosen übernehmen die Aufgabe der Unterhosen, erledigen sie allerdings im Kontext des Radfahrens um ein Vielfaches besser. Sehen wir uns zunächst den Aufbau klassischer Radhosen an und widmen uns dann den konkreten Vorteilen.
Der Aufbau klassischer Radlerhosen
Die meisten Hosen namhafter Hersteller wie Gonso, Löffler oder Protective sind aus einem Polyamid-Elasthan-Mischgewebe gefertigt. Dieses ermöglicht durch seine Dehnbarkeit eine hautenge Passform. Darüber hinaus leiten die Fasern den beim Radfahren reichlich produzierten Schweiß von deiner Haut nach außen ab.
Der eigentliche Clou, der es überflüssig macht, unter der Radlerhose eine Unterhose zu tragen, liegt allerdings im Sitzeinsatz, der früher aus Rehleder hergestellt wurde, inzwischen aber fast nur noch aus synthetischem Material besteht, das anders als Leder keiner speziellen Pflege bedarf.
Ebendieses Sitzpolster ist steifer als die übrige Hose und in Sachen Schnitt an die geschlechtsspezifischen Bedürfnisse angepasst: Bei einer Radhose für Herren fällt die Einlage deutlich länger aus als bei einer Radhose für Damen, um auch die bei Herren im Dammbereich verlaufenden Gefäße und Nerven vor Quetschung zu schützen.
Diese Vorteile hat das Sitzpolster
Qualitative Einsätze
- verhindern Hitzestau,
- sind aus antibakteriellem Material hergestellt und
- üblicherweise nahtlos gefertigt.
Aus diesen Merkmalen ergeben sich die entscheidenden Vorteile einer Radlerhose: Das Material sorgt für die nötige Hygiene, um deren Mangel sich einige Radfahrer sorgen, wenn sie ohne Unterhose auf die Piste gehen. Und das Fehlen störender Nähte verhindert effektiv, dass du dir deine sensibelsten Regionen wundscheuerst.
Was trägt man unter einer Fahrradhose ohne Sitzpolster?
Es gibt im Handel auch Radhosen ohne Sitzpolster. Was trägt man darunter, wenn die Unterhose tabu ist? Für diesen Fall bieten Hersteller wie Protective, Gonso und Löffler Unterhosen speziell zum Radfahren. Radunterhosen sind wie klassische Radlerhosen aufgebaut, verfügen also über eine Polstereinlage. Somit existiert auch für all jene Radbegeisterten eine schonende Lösung, die sich partout nicht damit anfreunden können, ohne extra Unterwäsche auf dem Bike zu sitzen. Sie kombinieren einfach eine Radunterhose mit einer Radlerhose ohne Einlage.
Übrigens finden sich unter den Radlerhosen Bund- und Trägerhosen. Letztere haben den Vorteil, nicht auf den Bauch zu drücken. Wenn du diesbezüglich empfindlich bist, fühlst du dich in einer Radhose mit Trägern möglicherweise wohler.
Sitzcreme für den Notfall
Wenn du diesen Artikel erst liest, nachdem das Übel schon geschehen ist und du dir dein Hinterteil bereits wundgescheuert hast, aber in den nächsten Tagen dennoch wieder aufs Rad willst, greifst du am besten auf eine Sitzcreme zurück. Durch die Zusammensetzung kann sie die (weitere) Bakterienbildung verhindern sowie entzündungshemmend und wundheilend wirken. Auch vorbeugend ist die Creme einsetzbar, vor allem bei sehr langen Radtouren. Gerade Fahrradanfänger werden von der Sitzcreme auf ihrer ersten großen Radtour profitieren. So wird die Haut direkt schon im Voraus unterstützt und ein Wundsitzen kann vermieden werden.
Bedenke außerdem: Radlerhosen verhindern das Wundreiben der Haut nur, wenn sie richtig sitzen. Sie sollten eng anliegen, aber dennoch volle Bewegungsfreiheit gewährleisten. Beim Fahren darf sich der Stoff auf der Haut nicht bewegen, jedoch ebenso wenig die Blutzufuhr zu den Beinen abschneiden.
Was trägt man unter der Radhose? Ein kurzes Fazit
Zieht man unter einer Radlerhose eine Unterhose an, so sind Wundscheuern und Infektionen vorprogrammiert. Lässt du den Slip oder die Boxershorts hingegen weg und trägst stattdessen eine passende Radlerhose mit Sitzpolster oder eine Radunterhose mit Radlerhose ohne Sitzpolster, so bist du normalerweise auf der sicheren Seite und kannst deine Fahrradabenteuer endlich ohne Schmerzen genießen.