Was ist Funktionskleidung und wie funktioniert sie

Was ist Funktionskleidung und wie funktioniert sie?

Funktionskleidung ist die Bezeichnung für Textilien, die für sportliche Aktivitäten genutzt werden und deren Materialien dem Zweck des Sports dienen – also wasserabweisend, atmungsaktiv oder winddicht sind. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem weitgefassten und zugegebenermaßen sehr dehnbaren Begriff? Wir schauen uns Funktionsshirt, Funktionshose und Funktionsunterwäsche genauer an und erklären dir, was dahintersteckt und warum diese Sportkleidung wichtig ist.

Was ist Funktionskleidung?

Funktionskleidung ist auch ein anderer Begriff für Sportkleidung, die oft aus natürlichen oder chemischen Materialien wie Polyester oder Polyamid besteht.

Funktionskleidung ist essenziell für jeden, der gerne in die Pedale tritt, Gewichte stemmt oder seine Joggingrunde dreht. Mit Funktionsunterwäsche, Funktionsshirts, Funktionshosen und vielem mehr, das auf dem Markt angeboten wird, bist du gut ausgestattet. Aber worum handelt es sich hierbei genau?

Regulierung der Körpertemperatur

Funktionsbekleidung dient einem Zweck, der über den von normaler Kleidung hinausgeht. Neben der Regulation der Körpertemperatur dient sie der Steigerung des Wohlbefindens beim Sport. Abgesehen vom optischen Aspekt bietet die spezielle Kleidung also auch einen funktionellen Mehrwert, indem sie vor Witterungen schützt und uns warmhält.

Wer Sport treibt, der schwitzt dabei und der Körper gibt Flüssigkeit ab, die dann zwangsläufig mit der Kleidung in Kontakt kommt.

Während normale Kleidung, die beispielsweise aus Baumwolle oder Baumwollmischungen besteht, den Schweiß aufsaugt und somit komplett durchnässt, leiten spezielle Kleidungsstücke wie ein Funktionsshirt oder eine Funktionshose den Schweiß nach außen ab. Dies stellt für Sportler einen enormen Vorteil dar, da so auch längere Sporteinheiten ohne einen Kleidungswechsel vorgenommen werden können.

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Zwar nimmt auch diese spezielle Kleidung den Schweiß auf. Da sie aber atmungsaktiv und schnell trocknend ist, leitet sie ihn somit direkt nach außen weiter. Dies führt zum einen dazu, dass das Kleidungsstück von vornherein nicht so sehr durchnässt und zum anderen, dass entstehende Nässe viel schneller trocknet. Funktionskleidung dient also einem guten Feuchtigkeitstransport und unterstützt somit den Zweck des Schwitzens, den Körper abzukühlen. Der Vorteil gegenüber normaler Baumwollkleidung besteht darin, dass die Funktionsbekleidung aufgrund des schnelltrocknenden Materials nicht durchnässt und es somit nicht zur Unterkühlung kommt.

Schutz vor Wetter

Eine weitere Eigenschaft von Funktionskleidung ist der Schutz vor Wind und Wetter. Insbesondere Funktionsjacken sind trotz ihrer Atmungsaktivität oft winddicht oder zumindest windabweisend. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie ein Kleidungsstück gleichzeitig atmungsaktiv und winddicht sein kann. Die Antwort darauf ist ebenso simpel wie verblüffend. Funktionskleidung wird aus Materialien hergestellt, die nur einen einseitigen Luftaustausch ermöglichen. Sie funktioniert also wie eine Einbahnstraße: übermäßige Körperwärme wird nach außen geleitet, während für Wind und Kälte der Weg nach innen versperrt ist.

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Funktionsjacken sind oft sogar wasserdicht oder zumindest wasserabweisend. Aber sogar bei wasserdichten Jacken ist die Atmungsaktivität gewährleistet. Dies beruht auch hier wieder auf dem Einbahnstraßen-Prinzip, denn dadurch, dass es unter der Jacke wärmer ist als außerhalb, entsteht ein Dampfdruckgefälle, sodass Körperwärme zwar abgeleitet wird, aber Wind nicht eindringen kann. Verantwortlich für das Einbahnstraßen-Prinzip ist die sogenannte Textilmembran der Kleidung. Unter einer Membran versteht man eine dünne Trennschicht, die den Stofftransport regelt.

Spezielle Materialien für spezielle Kleidung

Bei der Herstellung der Sportbekleidung und auch bei Fahrrad Funktionskleidung werden nur solche Materialien verwendet, die die Regulation der Körpertemperatur bewirken und / oder für einen hohen Tragekomfort sorgen. Die Materialien, aus denen Funktionsbekleidung hergestellt werden, kann man in Kunstfasern und Naturfasern unterteilen. Zu den Kunstfasern gehören Polyester und Polyamid. Unabhängig von der Art des Kleidungsstücks ist Polyester bei der Herstellung von Kleidung sehr beliebt und findet häufig Anwendung. Denn das Gewebe aus synthetischen Fasern ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch formbeständig, d. h. es knittert nicht so schnell wie andere Gewebe. Darüber hinaus zeigen sich an diesem Stoff kaum Abnutzungsspuren.

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Zur Herstellung von Funktionskleidung eignet sich Polyester ebenfalls, da es sowohl isolierend als auch schnelltrocknend ist. Ebenso wie Polyester ist auch Polyamid formbeständig und schnelltrocknend. Außerdem ist Polyamid trotz seiner hohen Festigkeit sehr elastisch. Zur Herstellung von Funktionskleidung nutzt man dieses Gewebe deshalb, weil es besonders reißfest und wasserdicht ist. Unter die Kategorie der Naturfaser, aus der Funktionskleidung ebenfalls bestehen kann, fällt die Merinowolle. Die Schurwolle des Merinoschafs ist weich und atmungsaktiv. Dennoch hält sie aufgrund der Membran extremen Temperaturschwankungen stand. Anders als herkömmliche Schafwolle, kratzt die Wolle des Merinoschafs nicht, da die Merinofasern extrem fein und dünn sind. Ein weiterer Vorteil dieser Naturfaser ist ihre Nachhaltigkeit, sie ist nämlich erneuerbar und biologisch abbaubar.

Die perfekte Kleidung für den Sport

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob Funktionsbekleidung wirklich notwendig ist, oder ob es nicht auch ganz normale Sportkleidung tut. Die Antwort darauf lautet: Es kommt darauf an. Wer Sport über einen kurzen Zeitraum in geschlossenen Räumen betreibt, wie z. B. im Fitnessstudio, der benötigt nicht unbedingt spezielle Kleidung. Hier reicht Baumwollkleidung völlig aus, da man die Kleidung nur während des Sports trägt und sie danach wechselt. Daher ist es egal, ob sie besonders schnell trocknet oder nicht. Wer aber Sport im Freien betreibt, sollte über eine Investition in Funktionskleidung ernsthaft nachdenken.

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Für längere Radtouren und Wanderungen sowie Joggingrunden macht eine Investition in Funktionskleidung bzw. Fahrrad Funktionskleidung durchaus Sinn. Denn wer will schon nach einem anstrengenden Bergaufstieg in nass geschwitzten Klamotten den Gipfel erreichen? Außerdem schützt atmungsaktive und schnelltrocknende Kleidung bei solchen Sportarten vor Unterkühlungen. Für Radfahrer gibt es sogar spezielle Radlerhosen, die über eingenähte Polster verfügen, um Druckstellen nach längeren Touren zu vermeiden. Damit es nicht zu wunden Stellen auf der Haut kommt, die durch das ständige Treten der Pedale entstehen können, sind diese Hosen zudem meist nahtlos und scheuern daher nicht. Vielmehr sitzen sie wie eine zweite Haut und sorgen so für einen besonders hohen Tragekomfort.

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Auch spezielle Radunterwäsche wie die von Löffler Transtex® wurde für Radfahrer konzipiert, damit die nächste Tour garantiert komfortabel verläuft.

Schicht für Schicht ein Gedicht

Wer sich für den Kauf von Funktionskleidung entscheidet, der sollte wissen, dass diese beim Sport die beste Wirkung entfaltet, wenn man sie im Zwiebellook trägt. Der Zwiebellook besteht aus den folgenden drei Schichten: der Basisschicht, der Isolationsschicht und der Wetterschutzschicht.

Die Basisschicht

Die Basisschicht bildet die unterste Schicht. Zu ihr gehören alle Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden, also vor allem Funktionsunterwäsche und Socken. Gerade bei der Funktionsunterwäsche ist es wichtig, dass diese keine Feuchtigkeit aufnimmt, sondern sie diese lediglich nach außen weiter transportiert und somit nicht durchnässt. Daher besteht Funktionsunterwäsche meist aus Polyester oder Polyamid.

Die Isolationsschicht

Die zweite Schicht, die über der Unterwäsche getragen wird, bezeichnet man als Isolationsschicht und besteht aus einem Funktionsshirt und einer Funktionshose. Wie der Name schon sagt, sorgt diese Schicht für Isolation und für Wärmeregulation. Je nach Witterung benötigt man neben einem Funktionsshirt noch eine Jacke, die beispielsweise aus Fleece besteht.

Die Wetterschutzschicht

Die dritte und oberste Schicht, die Wetterschutzschicht, schützt vor Wind und Regen, indem sie diese zuverlässig abweist. Idealerweise solltest du zum Sport komplett auf Funktionskleidung setzen. Ist eine der Komponenten Kleidung aus Baumwolle, geht der Effekt der feuchtigkeitstransportierenden Kleidung verloren. Wenn möglich, setzt du also am besten immer auf eine Kombination der Elemente.

Was ist Funktionskleidung? – Nützlich in vielen Situationen

Wie du siehst, ist Funktionskleidung vielfältig im Sport einsetzbar. Sie besteht aus atmungsaktiven chemischen oder natürlichen Fasern und sorgt dafür, dass Schweiß zum Beispiel beim Sporttop oder Sport-BH schnell nach außen transportiert wird. Außerdem schützt sie vor Wetterbedingungen, beispielsweise bei der Outdoor-Jacke, die wärmt und gleichzeitig wasser- sowie winddicht ist.

Wer in Funktionskleidung investieren möchte, der sollte sich beim Kauf vorsichtshalber beraten lassen und auf jeden Fall das Zwiebelprinzip im Hinterkopf behalten.

Auch auf die Materialzusammensetzung solltest du achten. Welche Kleidungsstücke und wie viele Schichten tatsächlich erforderlich sind, entscheidet aber jeder selbst nach seinen individuellen Bedürfnissen.