« Von Dänemark bis Polen auf dem Rad »
Ein herrlich frischer Duft in der Luft, meterhohe raue Steilküsten, die sich mit sanften Flachküsten abwechseln, und dazu der Blick über das offene Meer: Auf dem Ostseeradweg ‚er-fährst‘ du Natur, wie sie schöner nicht sein könnte. Auch für begeisterte Städteentdecker hält der Radweg entlang der Ostsee Reizvolles bereit. Was dich bei der maritimen Radtour alles erwartet, wo der Ostseeradweg verläuft und welche Etappen zu empfehlen sind, erfährst du in diesem inspirierenden kleinen Reiseführer.
Grundlegende Daten und Fakten zum Ostseeradweg
Insgesamt ist der Ostseeradweg ungefähr 1.000 Kilometer lang. Er führt von der dänisch-deutschen Grenze bei Flensburg bis nach Ahlbeck auf der Insel Usedom, die zum Teil bereits zu Polen gehört, und umfasst auch eine komplette Umrundung der Insel Rügen. Lässt du Letztere weg, zieht sich die Tour über knapp 800 Kilometer. Die Strecke verläuft größtenteils direkt an der Ostseeküste entlang. Deshalb ist oftmals auch vom Ostseeküstenradweg die Rede. Allerdings ermöglicht der Radweg mancherorts auch spannende Abstecher ins Landesinnere – so kommst du etwa von Travemünde aus rasch nach Lübeck und von Warnemünde in Richtung Rostock.
Auf der Radtour entlang der Küste durchquerst du alte Fischerdörfer und traditionelle Seebäder ebenso wie einige legendäre Hansestädte. Abwechslungsreichtum ist somit garantiert, doch eines bleibt dir zum Glück dauerhaft erhalten: das einzigartige Ostseeflair, das man erleben und genießen muss.
Wie ist das Streckenprofil beschaffen?
Zwar sind vereinzelt Abschnitte mit Kopfsteinpflastern, Verbundsteinen und Platten sowie Sand und Schotter dabei, doch der Ostseeradweg ist überwiegend asphaltiert. Zudem führt die Radtour entlang der Ostseeküste größtenteils durch ebenes Gelände. Ernstzunehmende Steigungen gilt es lediglich auf der Ostseeinsel Rügen zu meistern, und manchmal auch auf dem Weg ins Landesinnere. Damit du die wunderschöne Tour auch wirklich genießen kannst, ist eine komfortable Radlerhose, ein unverzichtbarer Begleiter.
Mit Rückenwind auf die Radtour
Der Geschwindigkeit bei Abfahrten und generell bei deiner Radreise an der Ostsee solltest du aber nur frönen, wenn du passend gekleidet bist. Nahezu überall auf der Strecke umweht dich der typische kühle Küstenwind. Nimm also immer eine hochwertige Wind- oder funktionale Fahrradregenjacke mit auf den Ostseeradweg. Die Gonso-Windjacke Scrivia für Damen und die Fahrradjacke Serru für Herren des selben Herstellers sind winddicht und damit die optimale Bekleidung, die Schutz gegen die steife Brise am Meer bietet. Die beiden Windjacken sind sehr dünn und leicht, aber dennoch stark gegen Wind. Sie lassen sich gut zusammenlegen und sind daher perfekt geeignet, um sie bei wärmerem Wetter einfach im Rucksack zu verstauen.
Für zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter sowie einem festen Halt am Lenker sorgst du mit hochwertigen Fahrradhandschuhen, die wie eine komfortable Radhose zur absoluten Grundausstattung gehören sollte.
Übrigens: Mit Rückenwind fährt es sich klarerweise leichter. Da der Wind in Deutschland häufiger aus westlicher Richtung kommt, ist es oft bequemer, den Ostseeradweg von Westen nach Osten zu befahren. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Deshalb solltest du vor der Tour stets die angekündigte Windrichtung beachten, sofern du nicht durch Buchungen in Unterkünften gebunden bist.
Schilder sind gut, portable Radwegkarten besser
Blau-grün-gelbe Schilder kennzeichnen den Ostseeradweg. Wenn du ihnen folgst, bist du also immer auf dem richtigen Weg. Das Problem ist nur, dass die Ausschilderung an manchen Stellen zu wünschen übrig lässt. Teilweise fehlen Schilder oder sind versteckt angebracht. Bevor du unnötig Zeit und Nerven mit ewigem Suchen verschwendest, packst du dir besser übersichtliches (und aktuelles!) Kartenmaterial für den kompletten Radweg oder deine ausgewählte Route ein.
Wo verläuft der Ostseeradweg? Tipps zu möglichen Etappen
Von Westen nach Osten verläuft der Ostseeradweg von Kupfermühle bei Flensburg bis nach Ahlbeck auf Usedom. Du kannst die ganze Strecke im Rahmen einer mehrtägigen Radreise erobern oder dich für eine bestimmte Etappe entscheiden. Für einen zweiwöchigen Radurlaub empfehlen sich folgende Tagesetappen:
- Flensburg-Kappeln (ca. 70 km)
- Kappeln-Kiel (ca. 95 km)
- Kiel-Oldenburg (ca. 75 km)
- Oldenburg-Fehmarn (ca. 78 km)
- Fehmarn-Lübeck (ca. 100 km)
- Lübeck-Wismar (ca. 81 km, Übergang von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern)
- Wismar-Warnemünde (ca. 81 km)
- Warnemünde-Zingst (ca. 66 km)
- Zingst-Stralsund (ca. 62 km)
- Umrundung der Insel Rügen (ca. 260 km)
- Stralsund-Wolgast (ca. 100 km)
- Wolgast-Usedom (ca. 40-60 km, je nach Route)
Sehenswürdigkeiten auf den verschiedenen Etappen
Du fährst mehr oder weniger durchgehend an der Ostsee entlang – somit hat jede Etappe eine Sehenswürdigkeit schon sicher: das Meer. Doch es warten selbstverständlich noch viele weitere Attraktionen: Mit etwas Glück erblickst du bei deiner Fahrt durch das Naturschutzgebiet Geltinger Birk eines der wilden Pferde, die dort zuhause sind. Kappeln ist eines der Fischerdörfer, die du dir ob ihres gemütlichen Charmes genauer ansehen solltest. Sehnst du dich daraufhin nach dem Flair einer alten Hansestadt, hast du in Kiel die Gelegenheit dazu.
Die dritte Etappe führt dich unter anderem durch Kalifornien und Brasilien, so heißen tatsächlich zwei Ortsteile von Schönberg. Vergiss nicht, Beweisfotos an den Ortsschildern zu schießen. Weitere Highlights sind etwa die gewaltige Fehmarnsundbrücke, das Holstentor in Lübeck, Backsteingotik – eine einst verbreitete Bauweise im Ostseeraum – und historische Hünengräber in Rerik sowie die gesamte Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die du in der achten Etappe erreichst. Hier liegt übrigens auch der drittgrößte Nationalpark Deutschlands.
Im gigantischen, 786 Quadratkilometer großen Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft kannst du die Schönheit der Natur rund um die Ostsee auf vielfältige Art und Weise kennenlernen. Radle oder wandere beispielsweise durch die Landteile der Halbinsel Zingst, die ohnehin auf der Strecke liegt. Oder wie wäre es mit einer idyllischen Kutschfahrt? Reiterhöfe in Zingst oder Ahrenshoop ermöglichen solche Fahrten in den Nationalpark und versetzen dich in eine ganz andere, längst vergangene Zeit.
Noch etwas weiter östlich, nämlich im Nordosten der Insel Rügen, befindet sich mit dem Nationalpark Jasmund ein weiteres Naturparadies, in dem die größten Buchenwälder an der Ostseeküste Hügel und Bachtäler zieren. An der weißen Kreideküste treffen tiefgrüne Waldlandschaften auf blauen Meereszauber – ein Traum. Wie der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft lässt sich auch der Nationalpark Jasmund gut mit dem Rad entdecken.
Radtour entlang der Ostseeküste: Empfehlungen zur Anreise
Die beliebtesten Startpunkte für eine Fahrradtour auf dem Ostseeradweg sind Flensburg im Westen, Lübeck „mittendrin“ sowie Stralsund im Osten. Jede dieser drei Städte wird von Regionalbahnen sowie von IC- oder ICE-Zügen angefahren. Die Fahrradmitnahme ist jeweils mit entsprechender Anmeldung beziehungsweise Fahrkarte problemlos möglich. Mit dem Auto bist du noch flexibler, solange der Wagen die benötigten Fahrräder und Gepäckstücke transportieren kann.
Viele Radreisende denken auch darüber nach, die ein oder andere Etappe abzukürzen. Mit dem Zug gelingt dies jedoch nicht oder nur umständlich, da dem Ostseeradweg keine durchgehende Bahnlinie folgt. Du müsstest dann eher im Zickzack fahren – von der Küste ins Landesinnere, umsteigen, wieder an die Küste und so weiter. Doch es gibt eine andere Möglichkeit, die noch dazu sehr schön ist: Nutze einfach Radfähren, um schneller und gemütlicher von A nach B zu kommen. Mit einer solchen Schifffahrt schaffst du einen zusätzlichen Höhepunkt auf deiner Radreise entlang der Ostseeküste.