Wer einmal damit begonnen hat, das Fahrrad für alltägliche Wege zu nutzen, hört so schnell nicht wieder damit auf. Bei schönem Wetter lassen sich Freiheit und Wendigkeit auf dem Rad unbeschwert genießen, doch wenn der Herbst die Temperaturen deutlich sinken lässt, wird es ohne professionelle Radkleidung ungemütlich. Radfahrer aus Überzeugung lassen sich auch von Minusgraden und Schnee nicht abschrecken, benötigen jedoch einige Strategien, um ihre Füße dabei warm und trocken zu halten. Dieser Beitrag zeigt mehrere Methoden auf, die die Füße schützen und gibt zusätzliche Tipps zu den Themen Sicherheit und Radbekleidung.
Vier Strategien für alle, die bei Schnee auf dem Fahrrad kalte Füße bekommen
Die größten Feinde des winterlichen Radfahrens sind Wind, Kälte und Schnee. Neben Kopf und Oberkörper sind auch die Füße besonders exponiert, da sie einem ständigen Luftzug ausgesetzt sind und Niederschlägen eine ideale Angriffsfläche bieten. Zugleich fehlt die Abrollbewegung, die beim Gehen die Durchblutung anregt und Fußsohlen und Zehen dadurch warmhält. Die Folge: Die Füße kühlen aus, werden möglicherweise taub und sind anschließend stundenlang nicht mehr ganz warm zu bekommen. Es gibt vier Strategien, die diesem leidigen Problem vorbeugen und in den folgenden Abschnitten erläutert werden.
1. Wasserdichte Schuhe
Nässe ist für alle, die im Winter Fahrrad fahren und nicht über das richtige Schuhwerk verfügen, ein Gräuel. In Kombination mit niedrigen Temperaturen sorgt sie in wenigen Minuten für kalte Füße und verdirbt die schönste Radtour. Wasserdichte Schuhe hingegen verhindern, dass geschmolzener Schnee die Decksohle durchnässt und die Feuchtigkeit die Gliedmaßen erreicht. Der zweite Vorteil dieser Spezialschuhe besteht darin, dass sie zusätzlich winddicht sind. Damit sind bereits zwei der größten Probleme fast vollständig beseitigt.
2. Thermosocken
Wer hofft, auf dem Fahrrad kalte Füße vermeiden zu können, indem er einfach mehrere Lagen Socken anzieht, täuscht sich. Theoretisch ist diese Denkweise zwar richtig, da die Socken jedoch viel Platz im Schuh beanspruchen und dadurch die Blutzirkulation im Fuß einschränken, ist sie nicht zielführend. Thermosocken aus feuchtigkeitsregulierenden Materialien sind die bessere Wahl. Sie verhindern, dass die Gliedmaßen durch Schweiß feucht und damit kalt werden, wärmen gleichzeitig und sind robust.
3. Thermosohle
Neben der Oberseite des Schuhs ist auch die Sohle ein Angriffspunkt für Kälte, besonders bei Kleats und Klickpedalen. Das Metall leitet die niedrigen Temperaturen ungehindert weiter und entzieht den Fußsohlen Wärme. An dieser Stelle kommt die Thermosohle ins Spiel, die eine zusätzliche Isolationsschicht zwischen Fuß und Schuh bildet, wodurch sie die Kälte der Pedale zuverlässig abhält.
4. Fahrrad-Überschuh
Wer nicht direkt zu wasserdichten Schuhen greifen will, kann sich mit einem Fahrrad-Überschuh behelfen. Dieser wird über den eigentlichen Schuh gezogen und mit einem Reißverschluss geschlossen, sodass er den Schuh rundum bedeckt. Überschuhe sind leichter und dünner als wasserdichte Schuhe, eignen sich für tiefe Temperaturen und starke Niederschläge beziehungsweise Schnee jedoch nur bedingt. Sie bieten einen guten Windschutz und helfen im Herbst gegen kalte Füße, stoßen bei heftigen Wintereinbrüchen allerdings an ihre Grenzen.
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Die richtige Radbekleidung hält zuverlässig warm
Wer die zuvor genannten Strategien anwendet, muss sich keine Sorgen mehr über kalte Füße machen. Der Rest des Körpers sollte jedoch ebenfalls vor Wind, Schnee und Kälte geschützt werden. Das gelingt mit spezieller Radbekleidung für den Winter, die eigens für diesen Einsatzzweck entwickelt wurde und sich im Winter bewährt hat.
Eine zweckmäßige Radhose sorgt für warme Beine
Mit einer wintertauglichen Radhose stellen Fahrradfahrer sicher, dass ihre Oberschenkel vor dem Fahrtwind geschützt sind und nicht auskühlen. Feuchtigkeitstransport und Atmungsaktivität sind dabei ebenso wichtig, wie isolierende Eigenschaften. Für Herren empfiehlt sich die Rad-Trägerhose Cycle bib der Marke Gonso, die aus wärmendem Thermomaterial besteht und mit einem Beingummi abschließt, das ein Hochrutschen der Radhose verhindert.
Für Damen hat Gonso die Sitivo green Thermoradhose mit Polster entwickelt, die eine optimale Thermobalance bietet, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Durch das Polster ist auch auf langen Touren für Komfort gesorgt, während der Beinreißverschluss mit Feststeller für zuverlässigen Halt sorgt.
Mit einer Winter-Radjacke gut geschützt unterwegs
Eine Winter-Radjacke muss mehreren Kriterien genügen. Zum einen soll sie wärmen, ohne den Körper zu überhitzen. Zum anderen muss sie den Wind abhalten und dabei trotzdem den Abtransport von Hautfeuchtigkeit zulassen. Hochwertige Oberbekleidung für die kalte Jahreszeit besteht daher meist aus verschiedenen Funktionsmaterialien, die in ihrer Kombination alle vorgenannten Ansprüche erfüllen. Bei der Auswahl einer Winter-Radjacke achten Damen und Herren am besten außerdem darauf, dass die Weite des Saums reguliert werden kann und die Kapuze über einen elastischen Ausschnitt verfügt, damit die darunter getragene Radbekleidung nicht einengend wirkt.
Die passende Kopfbedeckung
Während es möglich ist, natürlich mit einer normalen Mütze unter dem Fahrradhelm im Winter Rad zu fahren, so ist es doch ratsamer, auf eine Helmmütze für das Fahrrad umzusteigen. Diese hat ein warmes Futter und ist gleichzeitig auch atmungsaktiv, sodass ein optimaler Feuchtigkeitsaustausch stattfinden kann. Noch dazu liegt sie eng am Kopf an und sorgt dadurch für einen perfekten Sitz des Fahrradhelms, der nun nicht, wie bei einer normalen Baumwollmütze, möglicherweise auf dem Kopf rutscht, sondern für Sicherheit beim Fahrradfahren im Schnee sorgt.
Kann man im Schnee Fahrrad Fahren?
Radfahren im Schnee macht Spaß. Angepasste Geschwindigkeit, eigene Balance und breite Reifen mit möglichst geringem Luftdruck erhöhen dabei die Sicherheit
Fahrrad fahren bei Schnee – Sicherheitsrisiken nicht vernachlässigen
Fahrrad fahren bei Schnee stellt besondere Anforderungen an Ausrüstung und Fahrer. In der dunklen Jahreszeit ist die Sichtbarkeit im Straßenverkehr sehr wichtig, weshalb die Radbekleidung über reflektierende Details verfügen sollte. Idealerweise sind Winter-Radjacke oder Radhose in einem auffälligen Farbton gehalten, der nicht übersehen werden kann.
Während eine mäßige Schicht Neuschnee relativ problemlos befahrbar ist, können Radfahrer auf gefrorener Nässe oder nassen Blättern leicht ausrutschen. Deshalb sollten sie in Winterreifen investieren. Diese Reifen verfügen über ein ausgeprägtes Profil, das für guten Grip auf dem Untergrund sorgt. Zugleich weisen sie ein höheres Volumen auf, wodurch sich das Gewicht auf einer größeren Fläche verteilt, was dem Wegrutschen vorbeugt. Winterreifen verhindern Unfälle und sind deshalb spätestens dann unverzichtbar, wenn der erste Schnee fällt.
Wer mit dem Rad bei Schnee fährt, sollte zudem stets einen gutsitzenden Helm tragen und diesen nach einem Sturz auf jeden Fall austauschen. Musste der Helm keinen Aufprall abfangen, sollte er trotzdem spätestens nach drei bis fünf Jahren durch ein neues Modell ersetzt werden, da sich im Lauf der Zeit auch ohne Unfall Materialermüdung einstellen kann. Diese stellt ein Sicherheitsrisiko dar, weil sie die strukturelle Integrität des Helms verringert, weshalb er den Kopf im Ernstfall nicht mehr ausreichend schützt.